Konstruktive Konfliktlösung

 

Mediation (aus dem Lateinischen „mediare“ = „vermitteln“) ist eine bewährte Methode zur Bearbeitung von Konflikten. Ziel jeder Mediation ist es, eine Win-Win-Lösung zu erarbeiten, bei der die Bedürfnisse aller Beteiligten in größtmöglichem Maße erfüllt werden.

 

Meine Aufgabe als Mediator besteht darin, das Gespräch zwischen den Konfliktparteien ohne Bewertung der jeweiligen Standpunkte zu strukturieren und für eine konstruktive Gesprächsatmosphäre zu sorgen, in der jede Seite ihre Sicht umfassend darstellen kann. Damit helfe ich den Parteien, auf eine Weise miteinander zu sprechen, die zu gegenseitigem Verstehen führt (wobei verstehen nicht gleichbedeutend ist mit einverstanden sein). Auf dieser Grundlage wird eine einvernehmliche Konfliktlösung möglich.


Strukturierte Vorgehensweise

 

Die Bearbeitung des Konfliktes erfolgt in mehreren Schritten:

Mediationsvertrag: Was ist wichtig für eine erfolgreiche Mediation?
Themensammlung: Welche Themen sollen besprochen werden? In welcher Reihenfolge?
Konfliktbearbeitung: Um welche Interessen und Bedürfnisse geht es? Verstehen wir einander?
Lösungsoptionen: Welche (kreativen) Ideen fallen uns ein? Welche Möglichkeiten sind für alle Beteiligten vorteilhaft?
Vereinbarung: Was wird als Ergebnis einvernehmlich (schriftlich) festgehalten?


Voraussetzungen und Rahmenbedingungen

 

Eine Mediation ist nur möglich, wenn die Konfliktparteien freiwillig und eigenverantwortlich an einer gemeinsamen Lösung arbeiten wollen.

 

Zu Beginn der Mediation werden die notwendigen Rahmenbedingungen und Verfahrensregeln in einem schriftlichen Mediationsvertrag festgelegt. Dazu gehört das Bemühen, während der Mediation fair und respektvoll miteinander umzugehen sowie die gegenseitige Zusicherung, keine Schritte zu setzen, die den Mediationsverlauf bzw. ein gemeinsames Ergebnis gefährden. Alle Beteiligten haben jederzeit das Recht, das Mediationsverfahren zu beenden.

 

Als Mediator unterliege ich der gesetzlichen Verschwiegenheitspflicht und stehe somit weder als Zeuge vor Gericht noch bei Anfragen von Verwaltungsbehörden oder anderen Institutionen zur Verfügung.


Unterschiedliche Perspektiven 

 

Unterschiedliche Standpunkte führen zu verschiedenen Sichtweisen. In der Mediation geht es nicht darum, sich auf eine einzige „Wahrheit“ zu verständigen, sondern zu erkennen, wie der/die Andere eine Sache sieht.

 

Sehen Sie die Ziffer „3“ auf diesem Bild? Ja? Stellen Sie sich vor, jemand betrachtet das Bild von der gegenüberliegenden Seite und behauptet, der Buchstabe „E“ sei zu sehen. Wer hat nun Recht? Wenn eine weitere Person von links auf das Bild sieht und ein „m“ erkennt und nochmals jemand anderer von der rechten Seite ein „w“ sieht, wird schnell deutlich, dass hinter den Meinungsverschiedenheiten oftmals persönlich empfundene „Wahrheiten“ liegen. 

 

Im Konfliktfall sieht man meistens nur die eigene „Wahrheit“. Am Beispiel „3-E-m-w“ zeigt sich, dass es mehrere Wahrheiten geben kann und darf. In der Mediation ist es nicht notwendig, den eigenen Standpunkt aufzugeben. Es genügt lediglich anzuerkennen, dass unterschiedliche Sichtweisen „normal“ sind.